Am letzten Wochenende im Oktober sollten eigentlich in Goslar die „Deutschen Schüler- und Jugendmeisterschaften“ im Skat stattfinden. Eigentlich – wenn die Vorgaben und Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht auch dieser traditionell am Pfingstwochenende ausgetragenen und wegen Corona bereits 2020 ausgefallenen und in diesem Jahr auf Oktober verschobenen Veranstaltung derartig Steine in den Weg gelegt hätten, dass sich das Präsidium des DSkV veranlasst sah,  dieses bei den jugendlichen Nachwuchsspielern beliebte Turnier gänzlich abzusagen.

Die Nachwuchsskatspieler aus der Verbandsgruppe Hannover (VG30) erhielten als Ersatz am ohnehin verplanten letzten Oktoberwochenende eine – auch vom DSkV-Präsidium befürwortete – regionale Veranstaltung:

Der Jugendleiter der VG30 Karl Heinz Weikert hatte zur „Schüler- und Jugendmeisterschaft“ eingeladen – und aus Nienburg, Schaumburg und Steinhude kamen die, die bereits für die DSJM zugesagt hatten.

Die größte Gruppe meldete der Skatverein „Karo-As Nienburg“ mit 10 Kindern und Jugendlichen, von denen 2 in der Jugendwertung, 2 in der Schülerwertung und 6 in der Bambini-Wertung angetreten waren, um gegen 2 Jugendspieler von „Frischer Wind Steinhude“, und je 1 Jugendlichen, 1 Schüler und einen Skat-Anfänger in der Bambini-Wertung von den „Schaumburger Buben“ um die Meistertitel in der Jugend-, Schüler- und Bambini-Klasse zu spielen.

Um 10 Uhr waren am Samstag im „Ratskeller“ in Stadthagen 2 Jugend-Tische und 2 Bambini-Tische besetzt. Aus organisatorischen Gründen traten Dustin Grutza (Schaumburg), Gesine Heider und Kyra Murschel (beide Nienburg) zwar gegen die Jugendlichen Jens Hoting (Schaumburg), Jakob Bitzer, Kimi Manthey (beide Steinhude), Julien Stühring und Raphael Hunold (beide Nienburg) an, wurden aber als Schüler gewertet, um die unterschiedliche Spielstärke zu berücksichtigen.

Bei den Bambini spielte „Karo-As Nienburg“ gegen Erik Oetting von den „Schaumburger Buben“, der am ersten Tisch einen sehr schweren Stand hatte. Die erste Runde gewann bei den Bambini nach 24 Spielen Jan Geiersbach mit 924 Punkten vor seinen Vereinskameradinnen Caprice Estelle Huly (892) und Saskia Dreier (712), gefolgt von Hannah Boß (454), Timm Ellermeyer (274), Ricco Kujus (243) und eben Erik der sich nach einem dicken Verlustspiel noch mit 137 Punkten aus der Affäre ziehen konnte.

Die Schülergruppe beendete ihre erste Serie (36 Spiele) mit Kyra Murschel (781) auf Platz 1. Dustin Grutza (Schaumburg, 538) und Gesine Heider (Nienburg, 138) folgten ihr auf in die 2. Runde.

Die Jugendwertung führte nach Serie 1 (36 Spiele) Kimi Manthey (984), der Jens Hoting (Schaumburg, 922) und Julien Stühring (Nienburg, 779) sowie Raphael Hunold (727) und Jakob Bitzer (515) hinter sich gelassen hatte.

Nach einem leckeren Mittagessen ging es pünktlich um 13 Uhr mit der zweiten Serie weiter. Die Tische wurden nach dem Punktestand der Teilnehmer besetzt.

In der zweiten Runde gab es an allen Tischen interessante Spiele, bei den Bambini konnte sich Jan Geiersbach mit 470 Punkten noch gerade an erster Stelle halten, dicht gefolgt von Saskia Dreier, die mit 568 Punkten ordentlich Boden wettmachen konnte. Caprice spielte nur 280 Punkte ein, blieb aber vor Erik Oetting, der sich mit einer Super-Runde mit 558 Zählern an den ersten Tisch spielte. Hannah Boß (165), Timm Ellermeyer (293) und Ricco Kujus (276) nahmen in der dritten Runde den Angriff auf die Spitzenreiter auf.

Bei den Schülern und Jugendlichen trennte sich die „Spreu“ vom „Weizen“, in die dritte Serie starteten die Jugendlichen Jens Hoting (875), Jakob Bitzer (1014), Kimi Manthey (474) und Raphael Hunold (690) von Tisch 1, während Julien Stühring (544) mit den Schülern Dustin Grutza (634), Kyra Murschel (257) und Gesine Heider (447) am 2. Tisch Platz nehmen musste.

Die letzte Runde begann zügig um 15.15 Uhr, die Zeitvorgabe sah eine Abgabe der Listen um 17.20 Uhr vor. Zwei Stunden, die es an allen Tischen in sich hatten. Die Konkurrenz schläft nie, das musste Jens Hoting erfahren, als nach einer sehr guten Serie mit 1196 Punkten Jakob Bitzer (Frischer Wind Steinhude) an dem bisher führenden Jens mühelos vorbeizog und ihm den fast sicher geglaubten Meistertitel auf der Zielgerade vor der Nase wegschnappte. Jens konnte sich mit seinen 501 Punkten aus der dritten Runde dennoch über den zweiten Platz freuen. Kimi Manthey auf Platz 3 der Jugendwertung rundete den Steinhuder Siegeszug in der Juniorenwertung ab. Schwerer hatten es die Nienburger Raphael Hunold und Julien Stühring, die aber mit ebenfalls sehenswerten Ergebnissen die Plätze 4 und 5 belegten. 

Wäre der Schaumburger Dustin Grutza in der Jugendwertung gestartet, hätte er sich dort den dritten Platz geholt, in der Schülerwertung brachte ihm das Gesamtergebnis von 2118 Zählern aus drei 36er Serien den ersten Platz ein, dicht gefolgt von Kyra Murschel und Gesine Heider.

Die Bambini hatten zwar ein Drittel weniger Spiele zu absolvieren als die in der Spielerfahrung fortgeschritteneren Schüler und Jugendlichen, die eingespielten Ergebnisse waren aber durchaus sehenswert und hätten (um jeweils ein Drittel erhöht) rechnerisch durchaus mit deren Ergebnissen mithalten können.

Jan Geiersbach, von der ersten Serie an am ersten Tisch spielend, hatte in der letzten Serie zwar einen kleinen Einbruch und mit 292 Punkten sein niedrigstes Serienergebnis erzielt, konnte aber durch das vorher erworbene Punktepolster mit insgesamt 1686 Spielpunkten seine Vereinskollegin Caprice Estelle Huly (1544) mit Abstand auf den zweiten Platz verweisen. Saskia Dreier schaffte mit einem Gesamtergebnis von 1527 Zählern ebenfalls den Sprung aufs Siegertreppchen. Hannah Boß landete mit einer Glanzleistung von 720 Punkten aus der dritten Serie mit insgesamt 1339 Zählern nur knapp dahinter auf Platz 4. Erik Oetting (5., 1139), Ricco Kujus (6., 936) und Timm Ellermeyer (7., 922) konnten ebenfalls einen Pokal und einen Sachpreis mit nach Hause nehmen.

Die 10 Nachwuchsspieler von Karo-As Nienburg verputzten noch schnell die Kuchenreste, die von der Kaffeetafel übrig geblieben waren und machten sich mit den beiden Jugendwartinnen Gertrud Kottner und Julia Oelfke auf den Weg zum Bahnhof, um das stundenlange Sitzen am Skattisch mit einem längeren Fußweg zu kompensieren. Unterwegs wurde ordentlich gefachsimpelt, die besten Spielzüge wurden noch einmal nacherzählt, alle hatten Preise und Pokale im Gepäck und waren während der einstündigen Zugfahrt nach Hause gespannt, was die abholenden Eltern über die Tagesausbeute sagen würden. 

Die Skatjugend Karo-As Nienburg hofft, dass im nächsten Jahr die DSJM wieder wie gewohnt an Pfingsten stattfinden kann. Und bis dahin wird regelmäßig am Freitag im GBN-Mietertreff geübt, damit auch beim nächsten Einsatz wieder viele vordere Platzierungen herausgespielt werden können. Wer zwischen 10 und 17 Jahre alt ist und gerne Skat lernen oder spielen möchte, meldet sich unter karoas-nienburg@gmx.de und kh.weikert@gmx,de  und wer einen Verein in seiner Nähe sucht.